Staatlich geprüfter Betriebswirt oder
Bachelor-Fernstudium?

Für alle Menschen, die nach der Ausbildung im kaufmännischen Bereich die Mühen auf sich nehmen, um sich in Vollzeit oder berufsbegleitend im Fernstudium zum staatlich geprüften Betriebswirt weiter gebildet haben, gibt es eine gute Nachricht: Der Abschluss eines staatlich geprüften Betriebswirts ist im Deutschen Qualifikationsrahmen dem Abschluss eines BWL Bachelor-Studiums an der Universität gleichgestellt.

Damit erfährt die nicht-akademische Weiterbildung endlich die lange vermisste Anerkennung – ein Grund mehr, warum sich viele junge Menschen die Frage stellen, was für sie die bessere Wahl ist. Sollen sie BWL an der Universität oder der Fachhochschule studieren oder den Weg über eine Berufsausbildung mit anschließender Weiterbildung nehmen?

Staatlich geprüfter Betriebswirt oder Bachelor Studium

Akademischer und nicht-akademischer Abschluss

Unabhängig davon, dass beide Wege im Deutschen Qualitätsrahmen auf einer Stufe stehen und damit als gleichwertig anerkannt, bleibt der große Unterschied bestehen, dass es sich beim Bachelor um einen akademischen Abschluss handelt, während der durch Weiterbildung erlangte Abschluss als staatlich geprüfter Betriebswirt nicht-akademisch ist. Diese Unterscheidung hat zunächst große Auswirkung auf die unterschiedlichen Zulassungsvoraussetzungen.

Für das BWL-Studium an der Universität ist das Abitur unabdingbare Voraussetzung, für das Studium an der Fachhochschule muss mindestens die Fachhochschulreife erreicht sein. Menschen, die über diese Abschlüsse nicht verfügen, bleibt der Weg zum akademischen Betriebswirt verschlossen.

Die Weiterbildung zum staatlich geprüften Betriebswirt kann indes prinzipiell jeder absolvieren. Nur für die Prüfung selbst werden eine abgeschlossene Berufsausbildung im kaufmännischen Bereich und eine einjährige Berufserfahrung vorausgesetzt. Bei einer Berufsausbildung aus anderen Bereichen muss eine dreijährige Berufspraxis als Kaufmann oder in einer ähnlichen Tätigkeit nachgewiesen werden, um zur Prüfung zugelassen zu werden.

Insofern bietet sich dieser Weg über Lehre und Praxiserfahrung für alle an, die in der Schule nicht die notwendige Hochschulreife erlangen.


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Unterschiede im Inhalt beider Abschlüsse

Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass ein BWL-Studium sehr viel mehr Theorie enthält als eine Weiterbildung zum Betriebswirt. In den unterschiedlichen Studienfächern werden dabei auf theoretisch hohem Niveau beinahe Aspekte des Wirtschaftslebens thematisiert. Bei der Weiterbildung indes knüpfen die Inhalte vielmehr an die Praxiserfahrungen der Teilnehmer an, wodurch die Weiterbildung weniger theorielastig gestaltet ist.

Am Ende aber sollen sowohl Studenten der BWL an Universität und Fachhochschule also auch die Absolventen der Weiterbildung zu staatlich geprüften Betriebswirt dazu befähigt sein, eigenständig wichtige Aufgaben in der Unternehmensleitung zu übernehmen. Insofern lässt sich feststellen, dass beide Ausbildungswege das gleiche Ziel verfolgen, aber entsprechend den unterschiedlichen Voraussetzungen der Teilnehmer gestaltet sind. Die Gleichstellung im Deutschen Qualifikationsrahmen hebt die Gleichwertigkeit hervor.

Arbeitgeber können wählen

Auf dem Arbeitsmarkt bedeutet das, dass der Arbeitgeber auswählen kann, ob er Menschen mit dem theoretischen Wissen der Universität beschäftigen möchte oder lieber auf Mitarbeiter vertraut, die eine große Portion Praxiserfahrung mitbringen. Nicht selten gibt die Praxiserfahrung dabei den entscheidenden Ausschlag!

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